Schmerzen in der Schulter sind für die Betroffenen extrem belastend und einschränkend. Dabei können die Ursachen hier vielfältig sein. Nicht selten ist die Schulter gar nicht die eigentlich betroffene Stelle, sondern der Schmerz strahlt von einer anderen Stelle aus. Schulterschmerzen sind oft mit Schmerzen, die in die Nacken und Halsregion ziehen verbunden. Manchmal können sie in den Oberarm, Ellbogen oder in die Hand ausstrahlen.
Schulter-Arm-Syndrom, Kalkschulter oder frozen shoulder lauten in solchen Fällen vielfach gestellte Diagnosen eines Orthopäden.
Die osteopathische Medizin mit ihrer funktionellen Diagnostik sucht die Schmerzursache um diese gezielt zu behandeln. Die daraus resultierende Schmerzauslösung oder eindeutige Schmerzbeeinflussung ist oftmals dann auch die direkte Bestätigung der Herkunft des Schmerzes.
Ein Beispiel: Eine 55 jährige Patientin leidet seit anderthalb Jahren unter stechenden und ziehenden Schulterschmerzen im vorderen Bereich der rechten Schulter. Seit 2 Monaten nehmen die Schmerzen zu. Die Beschwerden treten vor allem auf, wenn sie den Arm nach hinten oder nach oben bewegt z. B. beim Jacke anziehen. Ebenso wacht die Patientin nachts von den Schmerzen auf, wenn sie auf der rechten Seite liegt. Die Patientin gibt keine sonstigen Erkrankungen oder Beschwerden an, vor 7 Jahren hatte sie allerdings eine Gallenblasenoperation. Ihre Ernährungsgewohnheiten beschreibt sie als wechselnd.
Der behandelnde Arzt verordnete der Patientin Krankengymnastik, die zwar kurzfristig eine leichte Verbesserung brachte, aber nicht zu einer Beschwerdefreiheit führte. Daraufhin ließ sich die Patientin osteopathisch in der Praxis behandeln.
Aufgrund der Anamnese und der Untersuchung war eine Verbindung der rechten Schulter mit der Leber zu erkennen. Der vorherige operative Eingriff führte zu erhöhter Spannung im Bereich der Leberregion. Die Ernährungsgewohnheiten stellten ebenfalls eine Belastung für das Organ dar. Bewegungseinschränkungen im Bereich der Halswirbelsäule vom 3-5 Halswirbel, sowie Wirbelblockaden vom 6-9 Brustwirbelsäule rechtsseitig waren deutlich zu ertasten. Anatomisch war der Zusammenhang zwischen der Leber und der Schulter deutlich. Nach entsprechender Behandlung der Hals- und Brustwirbelsäule und der Leberregion sowie die lokale Behandlung des Bindegewebes der rechten Schulter, lösten die Schulterschmerzen der Patientin schnell auf. Sie konnte wieder durchschlafen und alltägliche Aktivitäten ohne Schmerzen ausführen.
Auszug aus: "Hallo Sonntag", 04.08.2013