Schmerz muss nicht sein

Im osteopathischen Praxisalltag gilt es, den Schmerzangaben der Patienten auf den Grund zu gehen. Dafür sind fundierte Kenntnisse der Anatomie und Krankheitslehre nötig. Besonders wichtig ist es aber, dass Vermögen des Körpers zur Gesunderhaltung zu finden und dieses zu unterstützen.

An einem Beispiel wird die Vorgehensweise bei einem Patienten mit Knieschmerzen gezeigt...

Knieschmerzen können viele Ursachen haben, sie können durch eine Bewegung plötzlich ausgelöst werden, oder langsam entstehen, die Ursachen sind jeweils völlig unterschiedlich.

Wenn es keine bekannte Vorschädigung des Knies, wie beispielsweise durch eine Operation gibt, werden die angrenzenden Gelenke zur Untersuchung mit einbezogen. Das heißt, es werden alle Gelenke im Fuß und die Beweglichkeit von Schien- und Wadenbein untersucht.

Aber auch oberhalb des Knies wird kontrolliert, ob von dort das Kniegelenk gereizt werden kann. Daher werden die Hüfte und das Becken mit der Lendenwirbelsäule ebenfalls getestet. Bei Knieschmerzen an der Innenseite zum Beispiel kann es sein, dass im Bereich des 3ten und 4ten Lendenwirbels untersucht und behandelt werden muss.

Dr. Goodheart hat durch seine Arbeit Verbindungen zwischen Muskulatur und Organen herausgearbeitet. Als guter Beobachter seiner Patienten entdeckte er die Symptomatik, dass Probleme mit Organen oder Drüsen bei unterschiedlichen Patienten immer mit der gleichen Muskelschwäche korrelieren. In diesem Zusammenhang ist es möglich, dass über Organe auch ein muskuläres Ungleichgewicht im Becken oder im Knie entstehen und somit Schmerzen im Knie die Folge sein können. Nach den üblichen Sicherheitstests werden alle gefunden Strukturen behandelt.

Wie das Beispiel zeigen soll, schauen Osteopathen nicht nur die schmerzenden Bereiche an, sondern versuchen ganzheitlich alle Strukturen im Körper wieder so zu informieren, dass der Körper das höchstmögliche Gleichgewicht wieder erreichen kann.

Auszug aus: "Hallo Sonntag", 03.06.2012

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