Die Osteopathie kann mit manuellen Techniken Blockaden lösen und wird mehr und mehr auch von vielen Ärzten geschätzt. Die Grundidee der Osteopathie ist, dass alles in Bewegung bleiben muss. Es ist wie mit vielen kleinen Zahnrädern, die ineinander greifen und somit alles mit allem zu tun haben. Der menschliche Körper besteht aus verschiedenen Systemen, dem strukturellen Knochen- und Muskelgerüst, den inneren Organen und dem Kopf-Kreuzbein-Rhythmus (Craniosacral). Dies sind unsere Zahnräder mit denen wir arbeiten. Eine standarisierte Form der Behandlung gibt es nicht, sie wird immer auf die Bedürfnisse der Patienten individuell abgestimmt. Sinnvoll ist eine osteopathische Behandlung vor allem bei funktionellen Störungen, also Verspannungen, Sodbrennen, Regelbeschwerden, Schwindel oder Druckgefühlen im Brustkorb, Kopfschmerzen u.v.m.
Hierzu ein Patientenbeispiel. Frau J. hat Schmerzen im Oberschenkel es ist ärztlicherseits alles abgeklärt, und ohne einen Befund. Osteopathisch wird nun nach Schon-oder Fehlhaltungen geschaut. Es werden die Wirbelsäule sowie alle Gelenke der Beine getestet. Die Organe werden durch das Atmen bewegt, so ertastet ein Osteopath auch die Beweglichkeit der Organe. Auffällig war eine deutliche Bewegungseinschränkung im Bereich des Übergangs von Dünn- und Dickdarm, es gab eine leicht Verdrehung vom Kreuzbein Darmbeingelenk, sowie eine Bewegungseinschränkung vom unteren Sprunggelenk. Alle Strukturen wurden mit osteopathischen Techniken behandelt, nach der 3ten Behandlung war die Patientin schmerzfrei.
Zur Zeit übernehmen mehr als 100 Krankenkasse anteilig die Kosten für osteopathische Behandlungen. Vieleicht gefällt vielen der ganzheitliche Ansatz und dass man eventuell durch die Therapie Medikamente und manchmal sogar Operationen verschieben oder im besten Fall sogar vermeiden kann. Die Osteopathie ist aber kein Allheilmittel, sie hat auch klare Grenzen. Lähmungserscheinungen, Infektionen oder erstmaliger extremer Kopfschmerz, bei diesen Symptomen sollte man immer einen Arzt konsultieren.
Auszug aus: "Hallo Sonntag", 01.06.2014