Osteopathie – Atlastherapie

Der Atlas ist der erste Halswirbel, es wurde angenommen, dass dieser die ganze Last des Kopfes ca. 5 kg trägt. Dies ist aber nicht der Fall, wie Dr .Körner durch Untersuchungen feststellte. Muskeln, Bänder und  Kapseln, verbinden den Atlas mit der Schädelbasis und dem zweiten Halswirbel und leiten die Kräfte ab (Quelle: Dr. Koerner, Osteopathische Medizin 17;3/2016 ).

Wenn das Spannungssystem der umgebenen Strukturen stimmt, kommen 0 kg auf dem Atlas an. Dieses Spannungssystem auch  Tensegrity Model genannt (Richard Buckminster Fuller, Architekt und Ingenieur - 1962 Begriffsprägung), ist ein selbststabilisierendes, mit einer Vorspannung und somit ein selbsttragendes System, welches ganzheitlich vernetzt ist.

Diese ganzheitliche Vernetzung macht den Unterschied zum Atlas-Therapeuten. Während dieser nur auf den Atlas focusiert ist, nähert sich ein Osteopath ganzheitlich dem Atlas, denn Reaktionen auf Belastungen und/oder Fehlbelastungen sind in einem vorverspannten selbstragenden System nicht linear.

Jede Positionsänderung des Beckens, des 5. Lendenwirbels, selbst Fußfehlstehlungen und funktionelle Organbeschwerden können den Atlas aus dem Gleichgewicht bringen. Da der Mensch einen aufrechten Gang hat, kommen die meisten Informationen vom Fuß zur Halswirbelsäule (HWS) und nicht von der HWS zum Fuß. Es gibt also viel mehr aufsteigende Ketten die zu einem Atlas-Problem führen. Einer der wenigen absteigen Ketten werden über das Kiefergelenk verursacht. Es ist also viel wichtiger das Ganze zu betrachten um mit gezielten Informationen ein anhaltendes Gleichgewicht im Körper herzustellen als sich auf einem Wirbel zu konzentrieren. In der Osteopathie versucht man holistisch zu arbeiten, d.h. ein Osteopath wie Thorsten Schulz und sein Team sieht den Körper als Einheit. Der erste Halswirbel ist sehr wichtig auch in der Osteopathie, aber um es mit einem Zitat von Mark Twain auf dem Punkt zu bringen „Wenn Dein einziges Werkzeug ein Hammer ist, wirst Du jedes Problem als Nagel betrachten“.

Auszug aus: "Hallo Wochenende", 03.03.2018

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