Mit dem Label „Osteopathie“ lässt sich viel Geld verdienen. In Deutschland gibt es mittlerweile unzählige Therapeuten, die osteopathische Dienste anbieten, denn leider ist der Begriff des Osteopathen in Deutschland nicht geschützt. Das bedeutet, dass sich theoretisch jeder Osteopath nennen kann. Ein guter Therapeut sollte deswegen mindestens eine fünfjährige Ausbildung mit 1.300 Unterrichtsstunden erfolgreich absolviert haben und Arzt oder Heilpraktiker sein.
Denn in Deutschland dürfen rein rechtlich nur Ärzte und Heilpraktiker die Osteopathie uneingeschränkt ausüben. Dies wurde in den letzten 10 Jahren durch verschiedene Gerichtsurteile festgelegt. Das letzte Urteil in dieser Richtung wurde 2015 vom OLG Düsseldorf gesprochen.
Ein Physiotherapeut darf keine osteopathische Behandlung ausführen, denn die Osteopathie wird auch nicht von der Berufshaftpflichtversicherung des Physiotherapeuten abgedeckt. Das heißt, begibt sich ein Patient bei einem Physiotherapeuten in einer osteopathischen Behandlung ist der Kollege Physiotherapeut nicht versichert. Sie können ihn, ihre Krankenkasse bzw. ihren Arzt fragen wer haftet, sollte es durch die Behandlung, ihnen als Patient, schlechter gehen.
„Osteopathische Techniken“ sind keine Osteopathie, sie entsprechen in der Physiotherapie einer manuellen Therapie und es wäre für den Patienten unsinnig mehr Geld für eine physiotherapeutische Behandlung zu zahlen, nur weil osteopathisch geworben wird.
Auch Ärzte und Heilpraktiker werben mit Osteopathie, obwohl sie keine vollständigen Fort- und Weiterbildungen besucht haben.
Es ist nicht überall Osteopathie drin, wo Osteopathie dran steht. Fragen sie ihren Arzt oder Heilpraktiker, ob er die volle Ausbildung absolviert hat, oder nur nach Typaldos (FDM = Fascien-Distorsions-Modell) die Osteopathie ausführt. Hat der Arzt oder Heilpraktiker die volle Ausbildung, so können die Patienten die Rechnung bei ihrer Krankenkasse einreichen, da die Krankenkassen über Listen verfügen, wo Therapeuten mit abgeschlossener Ausbildung aufgeführt werden.
Die Praxis für Osteopathie von Thorsten Schulz in Garbsen arbeitet seit mehr als 10 Jahren rein osteopathisch. Die Therapeuten haben die Osteopathie-Ausbildung beendet und sind Heilpraktiker, die meisten haben jahrelange Erfahrungen als Physiotherapeuten. Hierbei ist der Beruf Physiotherapeut nicht entscheidend, er sagt nur aus, dass eine solide Schulmedizinische Ausbildung absolviert wurde.
Auszug aus: "Hallo Wochenende", 03.12.2016