Nächtliches Einnässen bei Kindern nach dem 5. Lebensjahr

Osteopathische Behandlung unter Berücksichtigung der anatomischen Zusammenhänge

Nächtliches Bettnässen nach Vollendung des fünften Lebensjahres, welches nicht auf Harnwegsinfektionen beruht, wird als Enuresis nocturna bezeichnet. Laut Schätzungen sind in Deutschland 30% der Kinder über fünf Jahren betroffen. Bei ca. 10-15 % dieser Kinder kommt es vor Vollendung des 10.Lebensjahres einer Spontanheilung.

Der Leidensdruck der betroffenen Kinder ist sehr groß und sollte nicht unterschätzt werden, denn jede „Übernachtungsparty" im Kindergarten und jede Klassenfahrt wird zu großem Stress und auch der Druck durch die Eltern, meistens unbewusst, kann enorm sein.

Die Ursache liegt meist in einem Missverhältnis zwischen der Blasenkapazität (die Fähigkeit Flüssigkeiten aufzunehmen und zu speichern) und der nächtlichen Harnproduktion.

Die Nerven für die Blase kommen aus unterschiedlichen Höhen der Wirbelsäule, so dass eine osteopathische Behandlung positiven Einfluss auf das nächtliche Bettnässen nehmen kann.

Auf Grund des ganzheitlichen osteopathischen Ansatzes wird immer die direkte anatomische Nachbarschaft der Blase untersucht, z. B. die Knochen des Beckens, die Muskeln (u. a. der Beckenboden), Bänder und Organe. Die in diesen Bereichen vorliegenden erhöhten Spannungen können die Funktionen der Blase beeinträchtigen. Eine osteopathische Behandlung stellt das Gleichgewicht der entsprechenden Körperpartien wieder her und trägt damit wesentlich zur Beseitigung des Leidensdruckes aller Beteiligten bei.

Auszug aus: "Hallo Sonntag", 05.08.2012

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