Wenn Säuglinge eine Seite bevorzugen

Durch eine ungünstige Zwangshaltung im Mutterleib, oder durch die Geburt kann es bei einem Säugling zu einer Blockade in der oberen Halswirbelsäule, eine Beckenschiefstellung, oder Funktionsstörungen des Schlüsselbeins kommen. Als Folge dieser Störungen ergibt es sich häufig, dass die Säuglinge eine vermehrte Drehung des Kopfes zu einer Seite zeigen oder sie den Kopf in einer Überstreckung halten. Weitere Zeichen die in diesen Zusammenhang auftreten sind: 3-Monatskoliken, Schiefhals, vermehrtes Schreien, Schädeldeformität zum Beispiel eine Abflachung am Hinterkopf an der Seite, wo der Säugling seinen Kopf vermehrt hindreht, sowie eine verzögerte motorische Entwicklung.

Denn frei bewegliche Kopfgelenke sind für das Gleichgewichtsempfinden und somit für die motorische Entwicklung essenziell. Auch gibt es genügend Hinweise dass es einen Zusammenhang zwischen den Kopfgelenke und dem Kiefergelenke gibt. Das heißt, wird im Säuglings und Kleinkindalter ein Fehlstand der Kopfgelenke nicht behandelt, kann es spätestens in der Pubertät die Behandlung eines Kieferorthopäden nach sich ziehen.

Medizinisch wird häufig die Diagnose KISS-Syndrom verwendet. KISS heißt wörtlich übersetzt Kopfgelenk-induzierte-Symmetrie-Störung, die sich bei Säuglingen unterschiedlich zeigen kann. Eine systematische Ganzkörperuntersuchung des Säuglings durch erfahrene Osteopathen bieten ein strukturiertes Vorgehen, um die ursächlich auslösenden Blockaden zu ertasten. Durch gezieltes Mobilisieren der vorhandenen Blockaden mittels manueller Techniken wird eine Funktionsverbesserung erzielt. Dem Säugling wird so zum Beispiel die Verbesserung der Drehfähigkeit des Kopfes ermöglicht.

Auszug aus: "Hallo Sonntag", 06.07.2014

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