Von der wiederkehrenden Mittelohrentzündung zur Sprachentwicklungsstörung

"Von häufig wiederkehrenden Mittelohrentzündungen sind vor allem Kleinkinder betroffen. Verantwortlich gemacht wird der in diesem Alter physiologisch flache Verlauf des Nasen-Rachen-Gangs."

"Diese anatomische Begebenheit betrifft allerdings jedes Kind und bietet keine Erklärung dafür, warum ein Kind bis zu 15 Mittelohrentzündungen bekommt, während ein anderes nur einmal betroffen ist. Bei dem Negativszenario geht der Werdegang häufig mit Infektionen der oberen Atemwege einher, zu denen sich die Mittelohrentzündung gesellt. Die Kinder haben in der Regel vergrößerte Rachenmandeln.

Das Hörvermögen dieser Kinder kann Schaden nehmen, so dass die reibungslose Sprachentwicklung beeinträchtigt werden kann. Geht mit diesem Umstand eine vermehrte Mundatmung einher, wegen ständiger Verlegung der Atemwege, können zusätzlich Probleme bei der Bildung bestimmter Laute entstehen.

Die osteopathische Betrachtungsweise findet, auf anatomische und physiologische Kenntnisse beruhend, Erklärungs- und Behandlungsansätze für vermehrt auftretende Entzündungen.

Ein wichtiger Aspekt ist die Gewährleistung der Belüftung des Mittelohrs über den Nasen-Rachen-Gang. Gestört sein kann diese z.B. durch Veränderungen an der Schleimhaut.

Das Ziel muss sein, den chronischen Verlauf zu durchbrechen, um die Hörfähigkeit wiederherzustellen und die Basis für eine ungestörte Sprachentwicklung zu ermöglichen."

Verkürzte Version erschienen in der "Hallo Sonntag", 10.01.2010

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